Das zentrale Element einer Modulbauweise ist das weitgespannte Deckenelemente – nur wenige tragende Wände sind dann erforderlich

Im Gegensatz zu der klassischen Modulbauweise werden bei der hier verwendeten Technologie die einzelnen Bauteile eines Moduls erst auf der Baustelle zusammengesetzt. Es handelt sich jedoch um multifunktionale Elemente, so dass auf der Baustelle der sequentielle Einsatz der einzelnen Gewerke nicht mehr erforderlich wird. Innogration hat große Erfahrungen mit multifunktionalen, vorgefertigten Bauteilen, insbesondere von Deckenelementen und konnte dieses Know-How auf die Herstellung eines gesamten Gebäudes erfolgreich übertragen. Einige innovative Entwicklungen haben bei dem neuen Konzept für die Modulbauweise Eingang gefunden.

Bauweise der Zukunft mit vorgefertigten Bauteilen und multifunktionalen Eigenschaften (vereinigt Tragstruktur und Haustechnik)

Gemäß dem CEILTEC® Deckensystem von Innogration werden die Deckenelemente direkt mit den Rohrleitungen zum Kühlen/Heizen versehen. Akustikabsorber können ebenfalls in die Decke integriert werden, ebenso wie die Belüftung, die über die Absorber ein- und ausgeblasen wird. Die neueren Entwicklungen betreffen die Wände aus dem Rohstoff Beton. So wird eine tragende Betonwand gleichzeitig als Wärmespeicher genutzt.

Prinzip der GVI®-Wand als multifunktionales Wandelement

Das wird möglich durch eine die komplette Wand umlaufende Vakuumdämmung. Somit ist sichergestellt, dass hohe Temperaturwerte in der Wand dauerhaft und nachhaltig gespeichert werden können. Durch die zusätzliche Verwendung einer schaltbaren Vakuumdämmung, kann die Wärme auch direkt an den Raum über Strahlung abgegeben werden. An weiteren diskreten Stellen der Oberfläche einzelner Wandabschnitte wurde eine neuartige Folie mit elektrischer Leitfähigkeit in den flüssigen Beton einlaminiert. So lässt sich über Strahlungswärme in der Wand der Raum erwärmen. Der dazu benötigte Strom kann direkt ohne Umwandlung aus der PV-Anlage bzw. dem angeschlossenen Batteriespeicher entnommen werden.

Gänzlich neue Wege wurden mit der Herstellung der Fassadenelemente eingeschlagen. Die hybride Holz-Betonverbundwand wird im Werk komplett fertig gestellt.

Hybridbauteile für die Wände und Fassaden

Das tragende Element, die Dämmung und die Fassadenoptik mit Holzelemente werden vollständig vorgefertigt. Die einzelnen Teile werden vorgefertigt auf der Baustelle montiert, so dass nur die Nahtstelle nachgearbeitet werden muss. Gleiches gilt auch für den Anschluss an die Dämmung der Dachkonstruktion, die ebenfalls als vorgefertigtes Element auf der tragenden Betondecke montiert wird. Die Dachfläche von ca. 60m2 wird mit vier vorgefertigten Elementen belegt. Auch hier müssen nur die Verbindungsstellen nachgearbeitet werden.

Wenn die Vorfertigung der einzelnen Bauteile bis ins Detail umgesetzt wird, kann deren Montage auf der Baustelle so rasch als möglich erfolgen. Ein Modul besteht aus der Bodenplatte, den beiden tragenden Stirnwänden und der Decke, die ihrerseits wieder als Boden für das darüber liegende Modul genutzt wird. Vorgefertigte Platten werden entkoppelt auf die Bodenplatten als Estrich verlegt.

So kann Modul für Modul nebeneinander und übereinander aufgestellt werden. Dank der großen freien Spannweite werden die nichttragenden Zwischenwände nachträglich an beliebige Stelle gesetzt. Auch der Fassadenabschluss entlang der langen Spannweite besteht aus einer nachträglichen nichttragenden Wandkonstruktion.

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